Der Tod ist auf dem Hofe eingekehrt. Ohne Rücksicht auf die Zeit, und sei es mitten in der Nacht, geht der Notnachbar (erster Nachbar) von Haus zu Haus und benachrichtigt sämtliche Nachbarn. Die Frauen binden sich die schwarze Schürze vor und gehen zu dem Trauerhause. Sie verkleiden den Toten, kaufen das „Hännekläid“ (Totenkleid) und bahren den Toten auf. Ein Tisch mit Kreuz und Kerzen wird dazu gestellt. Bis zu dem Weltkriege haben die Nachbarn abwechselnd die Totenwache gehalten. Es ist Brauch, daß aus jedem Haus einer zum Trauerhause kommt und für den Toten betet. Alle Sorge liegt in nachbarlichen Händen: „Doonseggen“, den Sarg und den Totengräber bestellen. Am Begräbnistage läutet einer der Nachbarn den Toten zur letzten Ruhe, und zwar dreimal: wenn der Priester und der Küster die Kirche verlassen, der Trauerzug an der Kirche vorbeizieht und wenn die Leute vom Friedhof kommen. Die Verwandten gehen zum „Grauwenäten“. Der erste Nachbar spricht das Tischgebet und betet anschließend für den Verstorbenen. Die Nachbarn haben das Mahl bereitet: „friske Soppe“, Bußkohl mit gekochtem Schinken und „dicken Ries mit Prumen“. Früher gab es „Rosinensoppe, Bußkohl mit Halfschwienskopp un Ries“. Kranke aus dem Dorf bekommen wie auch von „däi Hochtiedt“ Suppe und Gemüse gebracht, „weilt äben frisk is“.