Ein Wort des Abschieds und des Lebewohls möchten wir Hümmlinger an euch Wahner richten, die ihr im Begriffe seid, aus alter Hümmlinger Heimat zu einer neuen Heimat zu ziehen.
Jeder Hümmlinger war wohl stets im Herzen erfreut, wenn er vom Westen her in Wahn das erste Hümmlinger Dorf betrat: froh über das schmucke Dorf mit den neuen Häusern links und rechts war Wahn insofern nicht wohl das schönste Dorf des Hümmlings? Froh beim Anblick der Kirche, die in der Mitte der Dorfstraße mit ihrem alten, ehrwürdigen Stirngiebel so vor uns stand, daß wir und alle Straßenpassanten geradeswegs auf ihr Portal zusteuern mußten; und alle Häuser schließen sich ringsum eng an die Kirche an – hier war so ganz sichtbar, daß die Kirche der Mittelpunkt des Dorfes und der christlich- katholische Glaube der Mittelpunkt des Dorflebens ist. Froh waren wir auch beim Anblick der zahlreichen Viehherden auf den Marschweiden im Westen und beim Anblick des gepflegten Roggenesches im Osten – gehörten nicht die Wahner auch zu den fleißigsten Hümmlingern, die vorwärts strebten? Ich glaube, daß wohl alle Hümmlinger froh waren über das Dorf Wahn und über das Wahner Volk. Wir freuen uns, daß manche von euch doch noch auf Hümmlinger Boden oder in dessen Nähe verblieben. Denen aber, deren neuer Platz weiter draußen in der Welt sein wird, rufen wir ein herzliches Lebewohl zu. Wir geborene Hümmlinger wollen als Brüder und Schwestern in alter Hümmlinger Treue in unseren Gedanken verbunden bleiben!